Enjott Schneider

geboren am 25.5.1950 in Weil am Rhein. Voller Name bis 1998 Norbert Jürgen Schneider. Studierte Musik, Musikwissenschaft, Germanistik, Linguistik in Freiburg i. Br. (Promotion Dr. phil. 1977).

Nach Lehraufträgen (Musikhochschule und Universität Freiburg) seit 1979 Lehrer an der Hochschule für Musik München (zunächst Professur für Musiktheorie, inzwischen seit 1996 für Filmkomposition) seit 1982 auch Gastdozent an der Hochschule für Fernsehen und Film München.

Umfangreiche Tätigkeit als Komponist, Interpret, Musikschriftsteller und Dozent/ Referent. Veröffentlichungen zur Musiktheorie, Neuer Musik, Musik in audiovisuellen Medien. Hauptwerk "Die Kunst des Teilens. Zeit-Rhythmus-Zahl" München (Piper-Verlag) 1991, sowie "Handbuch Filmmusik" I und II (Universitätsverlag Konstanz) 1986 und 1990.

Komponierte Orgelwerke, Liederzyklen, Kammermusik, Orchester- und Bühnenwerke. Die Oper "Albert - warum?" wurde im Januar 1999 vom Theater Regensburg, die 90minütige "Glocken-Sinfonie Lied an das Leben" von über 500 Mitwirkenden bei den Domstufen-Festspielen Erfurt 1999 uraufgeführt.

Schrieb die Musik zu über 300 Filmen, neben Kinofilmen wie "Herbstmilch", "Stalingrad", "Schlafes Bruder", "Wildfeuer", "Leise Schatten", "Das Mädchen Rosemarie" und "23 - Nichts ist so wie es scheint", Schwabenkinder", "Armageddon", Jahrestage", "Wunder von Leipzig", oder "Stauffenberg" auch TV-Serien wie "City Eypress" (seit 1999), "Marienhof" (ARD, 170 Folgen), "Jede Menge Leben" (ZDF 370 Folgen), "Weißblaue Geschichten" (ZDF, seit 1990), "Vater Wider Willen" (25 Folgen) und viele TV-Filme, vom "Tatort" bis zu TV-Movies und Produktionen der "Augsburger Puppenkiste".

1990 Bayerischer Filmpreis für Filmmusik; 1991 Bundesfilmband in Gold für Filmmusik. Erhielt 2001 in Biarritz den „Fipa d’or“ (beste europaeische Filmmusik „series et feuilletons“) für den Soundtrack zum ARD-Vierteiler „Jahrestage“ (Regie: Margarethe von Trotta). Emmy Award (New York) 2005 für beste Doku, 2007 Deutscher Fernehpreis.

Typisch für das Schaffen ist eine extreme Vielseitigkeit von Avantgarde bis Pop und das Charakteristikum, aus Gegensätzlichem kreatives Potential zu schlagen. Die kreative Arbeit geht dabei immer parallel mit schriftstellerischer Reflexion und kritischer Standortbestimmung ihres kulturpsychologischen und soziologischen Stellenwertes.

Bei Schott-Wergo erschienen die CDs "Klänge des Lichts. Musik nach Innen" mit der Orgeltoccata "Schlafes Bruder" und dem Oratorium "Klänge des Lichts" nach Texten der Hildegard von Bingen (1995), "Musik und Dichtung" mit Vertonungen von Trakl, Morgenstern, Eichendorff, Hesse u.a. (1996), "Der Minuten-Tristan" für 12 Pianisten (1997), sowie das Oratorium "Visionen zu Schlafes Bruder Rilke-Fragmente" (1997). 1997 erschien das Buch "Komponieren für Film und Fernsehen. Handwerk-Theorie-Erfahrungen" (Schott-Verlag Mainz). Die Soundtracks zu den Filmen sind auf über 20 CDs dokumentiert.

Mitglied im Aufsichtsrat der GEMA seit 2003.

Weitere Infos unter www.enjott.com